Hallo ihr Lieben, heute rezensiere ich das Buch "mythos mutterinstinkt" von Rösler und Höllrigl Tschaikner
informationen
- Autor
- Sachbuch
- 18.00€ in DE
- 240 Seiten
- Fr.Rösler
- Fr.Höllrigl Tschaikner
Klappentext
Der Mutterinstinkt klingt wahnsinnig plausibel, nach einem Bild inniger Liebe gepaart mit irrer Kompetenz.
Der einzige Haken: Es gibt ihn nicht. Und das ist eigentlich ein Grund zum Jubeln! Denn die Erzählung vom Instinkt produziert unglaublich hohe Ansprüche an Mütter – und spart all jene aus, die Sorge für ein Kind tragen, ohne es geboren zu haben.
Dieses Buch erzählt von bahnbrechenden Forschungsergebnissen, die Elternschaft in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. Dabei räumt es mit einem historischen Mythos auf: Es zeigt, wie es zur Erfindung des Mutterinstinkts kam. Wem es nützt, wenn wir an ihn glauben. Und
welche Freiheit wir gewinnen, wenn wir uns endlich von ihm verabschieden.
meine meinung
Ich finde das Cover richtig schön und der Titel war für mich direkt ansprechend. Ich persönlich bin zwar noch keine Mutter, möchte aber in Zukunft irgendwann eine werden und fand das Thema deshalb für meine persönliche Zukunft, aber auch in Hinblick auf meine eigene Mutter sehr interessant. Auch sorgte der Titel bei mir direkt für einige Fragezeichen, denn der Mutterinstinkt ist als Phänomen weitverbreitet und war für mich unter biologisch gerechtfertigt eingeordnet.
Dass dem nicht so ist, wird im Buch super logisch und schlüssig aufgedröselt.. Zunächst laden uns die Autorinnen in einem Vorwort dazu ein, offen und neugierig zu sein. Danach folgt die Einteilung in 'history' 'herstory' und zum anschließenden Fazit. Ich fand die Aufteilung sehr gelungen und fand die Übergänge sehr nachvollziehbar. History erzählt von den Grundzügen und den Erwartungen an werdende Mütter, die von männlichen Philosophen geprägt wurden. Herstory erzählt von biologischer Forschung bezüglich des Mutterinstinkts und der neurologischen Veränderungen, die Elternteile durchmachen, sobald sie die Fürsorge für ein Kind tragen.
Viele Ansprüche und Erwartungen, die an die kommenden Mütter gestellt werden, sind überhaupt nicht zu meistern und lassen sich auf patriarchalische Historie zurückführen. Diese Verbindung war mir zunächst überhaupt nicht klar, ergibt aber dann immer mehr Sinn. Auch neuere biologische Forschungen lockern den Druck, der auf Müttern lastet und lädt das andere Elternteil oder Erziehungsberichtigte*r dazu ein, genauso viel Verantwortung und Fürsorge zu leisten.
Es hat mich an vielen Stellen sehr nachdenklich gestimmt, da mir durch das Buch viele Glaubenssätze und Muster aufgefallen sind, die bei mir sehr einprogrammiert sind: Sei es, wie eine Mutter zu sein hat, von Charaktereigenschaften wie sanftmütig, verständnisvoll bis zu empathisch, streng, aber auch nicht zu streng, liebevoll, aber auch nicht verwöhnend - bis hin zu wie Kinder erzogen werden sollten. Unrealistische Vorstellungen kreisten auch in meinem Kopf und haben dank des Buches Klarheit und eine Spur Realismus angezogen bekommen.
Fazit:
8/10 Punkten
"Wir wissen alle, dass es nicht die Liebe auf den ersten Blick ist, die uns Krisen überstehen, Durststrecken gehen und Verletzungen verzeihen lässt. Liebe in jeder erdenklichen Form muss sich immer entwickeln. Sie ist ein Gefühl, sie lässt sich nicht erzwingen und wir können keine Bedingungen an sie stellen."
Mythos Mutterinstinkt [S.21]