» Rezension | Earth Girl [1] von Janet Edwards
Sie kommt von der Erde. Ihr Schicksal steht in den Sternen.
Jarra ist ein «Earth Girl». Während sich der Rest der Menschheit aufmacht, fremde Galaxien zu entdecken, ist Jarra zu einem Leben auf dem alten Heimatplaneten verdammt: Aufgrund eines Gendefekts kann sie nicht teleportieren. Sie gehört zu den Ausgestoßenen, den Wertlosen. Aber Jarra hat einen Traum: Sie will normal sein, will wie alle anderen studieren. Ihre Leidenschaft ist die Frühgeschichte – der faszinierende Zeitraum vor Erfindung der Portaltechnik. Damals lebten die Menschen in riesigen Städten wie New York, die heute nur noch Ruinen sind. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, muss Jarra ihre Identität verleugnen. Sie ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Doch als ein schreckliches Unglück droht und nur Jarra es aufhalten kann, beginnt sie sich zu fragen, ob es wirklich so erstrebenswert ist, normal zu sein ...
Es
geht darum, dass die Portaltechnik vor einiger Zeit erfunden wurde und
man mithilfe von
Portalen zu allen möglichen Orten kommt. Die Menschheit hat andere
Welten entdeckt, auf denen man leben kann. Fast alle Menschen sind auf
andere Planeten gezogen, doch es gibt immer noch die 'Behinderten Affen'
die nur auf der Erde überleben können. Unter diesen Menschen ist auch
Jarra. Sie möchte unbedingt studieren
und um das zu tun, verleugnet sie ihre Identität. Doch wie lange kann
und will
sie dies standhalten?
Der
Einstieg gefiel mir sehr gut. Denn direkt am Anfang wird man über viele
Dinge in Kentniss gesetzt, zum Beispiel über die Portaltechnik. Es wird
viel erklärt, was aber nicht langweilig wirkte. Die Erklärungen waren
sehr verständlich. Nach dieser Phase ging es recht schnell mit der Story
weiter und ab einen gewissen Punkt plätscherte die Geschichte nur noch
vor sich hin. Dazu aber später mehr.
Jarra
ist die Protagonistin, die uns auch der Ich-Perspektive die Geschichte
erzählt. Sie ist eine sympathische Person mit einem starken Willen, die
sich durch nichts und niemanden von Etwas, dass sie begeistert abbringen
lässt. Generell kam sie mir sehr charakterstark und ehrgeizig vor. Doch
auch Jarra hatte ihre Macken, denn sie wurde schnell zu übereifrig und
verfing sich in gewissen Dingen. Auch handelte sie manchmal nicht ganz
überlegt. Gerade wegen dieser Macken wirkte sie unheimlich realistisch
und authentisch.
An
Fian ( ebenfalls ein wichtiger Charakter in diesem Buch ) konnte ich
anfangs noch keinen großen Gefallen finden, denn er wirkte im Gegensatz
zu Jarra ein klein wenig gekünselt. Je mehr man ihn jedoch kennenlernte,
desto mehr wurde einem seine positven und negativen
Charaktereigenschaften bewusst. Ich konnte ihn nach gewisser Zeit immer
besser leiden. So richtig schien es zwischen uns beiden nicht zu passen,
dafür mochte ich aber, wie er mit Jarra umging und wie viel Mühe er
sich gab.
Playdon,
der Lehrer, war ein überaus interessanter Charakter, der wirklich
lebendig wirkte. Seine Sorge, Panik, Freundlichkeit - als das wirkte
keineswegs aufgesetzt und machte ihn sehr menschlich.
Dann
gab es natürlich noch einige Nebencharaktere, wie zum Beispiel Dalmora,
Krath, Amalie und viele mehr. Einige bekamen mehr Aufmerksamkeit als
andere, was aber nicht schlimm war. Tatsächlich waren aber selbst die
Nebencharaktere, die mehr Aufmerksamkeit bekamen, teilweise noch zu
blass und farblos.
Die
Hauptcharaktere wurden mit einem interessanten Charakter gesegnet, die
sie sehr interessant machten. Die Nebencharaktere dagegen wirkten
manchmal einfach zu oberflächlich und ihnen schien es einfach an etwas
zu fehlen.
Die
Idee ist so interessant. Die verschiedenen Galaxien und Welten finde
ich wirklich cool gemacht. Schade fand ich, dass man auf diese Welten
nicht so eingegangen ist. Auch hat man dem Aussehen der Charaktere keine
Aufmerksamkeit geschenkt, was mich persönlich ein wenig traurig gemacht
hat, denn deswegen schien sich mein Kopfkino einfach nicht aktivieren
zu wollen. Die Umsetzung ist von den Charakteren her super gelungen.
Doch an der Spannung hat es ein wenig gemangelt. Irgendwie plätscherte
die Story nämlich gegen Mitte nur noch vor sich hin und kam gar nicht
mehr in Fahrt. Stattdessen wird einem immer wieder vom Tagging (eine Möglichkeit Dinge auszugraben) berichtet
und dieses Tagging wurde so intensiv behandelt, dass man es jetzt
bestimmt selbst machen könnte. Das nahm mir ein wenig die Lust und mir
wurde ein bisschen langweilig. Auch die Handlung war ein bisschen träge.
Während bestimmter Situationen, die eigentlich sehr gefährlich und
dramastisch waren, wurde Dank der Wiederholungen, wie Tagging
funktioniere, die Spannung sehr zunichte gemacht. Dadurch wirkten
spannende Situationen schnell langweilig. Mal von der Langatmigkeit
abgesehen hat es doch Spaß gemacht es zu lesen, auch wenn ich an manchen
Stellen nur den Kopf schütteln konnte. Diese Stellen sind doch recht
schnell vergangen und haben dem Spaß wieder den Platz überreicht.
Der
Schreibstil war super leicht und schnell zu lesen. Leider war es aber
nicht fesselnd genug: Ich hatte nicht dieses Gefühl, unbedingt
weiterlesen zu müssen, wenn ich das Buch mal weglegen musste.
Ein guter Auftakt, der dank seiner umfangreichen Idee noch viel Potenzial nach oben hat.
Die Idee ist sehr interessant und kann bestimmt viele Sciene-Fiction-Fans von sich überzeugen!
Die Charaktere wirkten realistisch, der Schreibstil war recht gut, aber
nicht fesselnd genug. Genauso wie die Handlung, die mich nicht
mitreißen konnte, da sie sich teilweise sehr lang zog. Empfehlenswert
ist das Buch allemal, aber man sollte nicht mit viel Spannung und Action
rechnen.
Eine gute 2-
~~~~~~
An
dieser Stelle geht mein Dank an den Rowohlt-Verlag, für die
Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! Das hat mich sehr gefreut. :)