» Rezension | Legend [1] von Marie Lu






In Junes Welt muss jeder an seinem 10 Geburtstag einen Test absolvieren, der dann über deren Zukunft bestimmt. Als Wunderkind wird Junes bezeichnet, denn sie erreichte die volle Punktzahl. Die überspringt einige Klassen und ist mit 15 die jüngste Studentin. Junes Abschluss wird vorgezogen, damit sie als Agentin in der Armee arbeiten kann. Um ein vollwertiges Mitglied zu werden, soll sie den Verbrecher Day finden, der mit seinen Taten immer davon gekommen ist. Und sie möchte ihn auch aus persönlichen Gründen tot sehen, denn er soll Junes Bruder getötet haben. 


June ist einer unserer Protagonisten. Sie ist sehr intelligent und nimmt selbst die kleinsten Details wahr. Auf mich wirkte sie (zumindest was ihre Reaktionen angeht) ein wenig unrealistisch. Dadurch, dass ich völlig anders gehandelt hätte als sie, konnte ich keinen Draht zu ihr aufbauen. 

Day ist ebenfalls ein Protagonist. Er ist mir sympathisch. Ich habe sofort gemerkt, dass er sein Herz am rechten Fleck hat. Seine Gedanken waren interessant und nachvollziehbar. 

Neben den beiden Protagonisten gibt es noch zahlreiche Nebencharaktere. Zum Beispiel Tess, die unglaublich niedlich war. Oder Thomas, den ich komisch finde. 

Die Charaktere sind nett aufgebaut, jedoch mangelt es ein klein wenig an Lebendigkeit.

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive geschrieben. Jedes Kapitel wechselt zwischen Day und June ab. Anfangs war es noch verwirrend, doch man gewöhnt sich daran. 


Die Idee klingt recht spannend, doch sie wurde nicht intensiv genug aufgegriffen. Man wird weder über die geologischen Hintergründe noch über die Kolonien aufgeklärt. Mir fehlten einfach Informationen. Einen Leser so im Unklaren zu lassen, finde ich nicht besonders durchdacht. So konnte ich mir das Ganze nur bedingt vorstellen. Irgendwann habe ich auch angefangen, mir einfach irgendwas zusammen zu reimen - damit ich überhaupt ein Bild kriege. Das ist sehr schade. Genauso wie die fehlende Lebendigkeit, sowohl in den Charakteren, als auch in der Handlung. Das Buch weist also einige Schwächen auf.


Der Schreibstil war flüssig zu lesen. Leider war der Schreibstil jetzt nicht packend, bewegend oder etwas dergleichen, sondern es war immer recht ruhig. Ich hätte mir mspannende Adjektive gewünscht - die hätten das ganze vielleicht auffrischen können. Trotzdem war es recht mühelos zu lesen.



Das Buch konnte mich leider nicht ganz überzeugen, denn es fehlte die Lebendigkeit in der Handlung und den Charakteren. Außerdem wird man als Leser gar nicht richtig aufgeklärt, sondern man wird im Unklaren gelassen. (In so einer Situation handelt natürlich jeder anders, aber ich musste mir dann vieles zusammenreimen, damit ich es mir überhaupt vorstellen kann.) Auch der Schreibstil ist noch ausbaufähig, denn er war recht träge - dort hätten einige spannende Adjektive gefehlt.

Das Buch weist einige Schwächen auf. Viel Potenzial wurde einfach verschenkt. 

Wenn man auf der Suche nach einem Dystopie-Buch, mit dem Augenmerk auf den Charakteren und deren Beziehungen zueinander, ist, sollte man sich Legend auf jeden Fall mal anschauen.